Joan Didion: Play it as it lays

In “Play It as It Lays” reißt uns Joan Didion in einen Strudel aus exzessiven Partys und Emotionen einer geplagten Seele in der dekadenten Welt von Hollywood! Didions Protagonistin Maria (sprich Mar-eye-a) Wyeth ist eine wenig erfolgreiche Schauspielerin, die nie den großen Durchbruch hatte. Ihre Ehe mit einem aufstrebenden Regisseur ist gescheitert. Die gemeinsame Tochter hat sie aufgrund einer geistigen Beeinträchtigung in eine Klinik eingewiesen.

Maria driftet durch ihr Leben, getrieben von Selbstzerstörung und einem Gefühl der Sinnlosigkeit. Sie betäubt sich mit Drogen und sucht nach einem Sinn oder einer Verbindung in einer Welt, die ihr zunehmend fremd erscheint. Die einsame Frau stürzt sich in Affären, die ihr nichts bedeuten. Wenn gar nichts mehr hilft, setzt sie sich hinters Steuer ihres Autos. Dann fährt sie ziellos durch die Gegend und dröhnt sich mit lauter Musik zu.

Einzig die Beziehung zu ihrer Tochter ist ihr wichtig. Aber diese kann sie nicht retten. Als ihr Mann sie zwingt ein weiteres Kind – wahrscheinlich von einer ihrer Affären – abzutreiben, zerfällt Maria immer weiter. Ihr unstetes Leben ist Zuflucht vor der Wirklichkeit und tragischer Fluch zugleich.

Didion zeichnet das Portrait einer verlorenen Seele

Im Verlauf der Geschichte trifft Maria auf verschiedene Menschen, die versuchen, sie auf ihre Weise zu retten oder zu manipulieren. Aber sie bleibt letztendlich eine zutiefst einsame Figur, die sich selbst nicht finden kann.

Der Roman erforscht die existenzielle Leere, die Maria in ihrem Leben empfindet, und spiegelt die Oberflächlichkeit Hollywoods in den 1960er Jahren wider. Joan Didion nutzt eine knappe, nüchterne Erzählweise, um Marias innere Zerrissenheit und Desillusionierung schonungslos darzustellen. Dabei kommentiert sie nicht, sondern zeigt uns Momentaufnahmen aus Marias Leben, die wir selbst interpretieren und zusammenfügen müssen. Das Ergebnis ist verzweifeltes Mosaik eines Lebens, das in Auflösung begriffen ist. Gleichzeitig fühlte ich mich beim Lesen aber unheimlich intensiv mitgerissen in dieses emotionale Chaos!

Joan Didion schafft eine depressive Welt und zeigt das Scheitern von Kommunikation und von Beziehungen in einer entfremdeten Gesellschaft. “Play It as It Lays” ist ein eindringliches Porträt einer Frau, die in einer Welt der Isolation gefangen ist und verzweifelt nach einem Ausweg sucht. Ein absolut intensives Leseerlebnis, das mir unter die Haut ging!

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