Margaret Atwood: Oryx und Crake

Oryx und Crake von Margaret Atwood erschien bereits 2003. Es ist der erste Band der sogenannten MaddAddam Triologie, einer Buch-Reihe die sich um eine dsystopische Zukunftsversion unserer Welt dreht.

In Oryx und Crake erleben wir die Welt durch die Augen von Jimmy alias Schneemensch. Er ist einer der wenigen Überlebenden einer Katastrophe, die die Menschheit quasi vernichtet hat. Die Zivilisation, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Nur einige gen-manipulierte Menschen – die Craker – leben gemeinsam mit ihm. Er ist so etwas wie ihr Mentor und Beschützer.

Die Craker? Ja, genau – denn Crake hat sie entwickelt und nach sich benannt. Sie sind optimiert. Können Krankheiten überstehen. Kennen keine Liebe und keinen Hass mehr:

“Es war das erste Mal, dass er [Jimmy] die Craker zu sehen bekam. Sie waren nackt, aber nicht wie in den NoodieNews: Es war keine Befangenheit zu spüren, überhaupt keine. Zuerst konnte er nicht glauben, was er sah, so schön waren sie. Schwarz, gelb, weiß, braun, alle verfügbaren Hautfarben. Jedes Individuum war exquisit. ,Sind das Roboter oder was?’, sagte er. ,Du kennst doch die Muster, die man in Möbelgeschäften hat?’, sagte Crake. ,Ja, und?’ ,Das hier sind die Muster.'”

Durch Jimmys Erinnerungen erfahren wir, wie es soweit kommen konnte. Er und sein bester Freund Crake lernen sich zu Schulzeiten kennen. Auch damals schon manipulieren die Menschen das Genmaterial von Tieren, um zu überleben und ihre eigene Spezies zu optimieren. Auch Jimmys und Crakes Eltern zum Beispiel experimentieren in ihren Jobs mit sogenannten Organschweinen, die zur Züchtung benötigter Organe gehalten werden. Oder es gibt Hühnerhybriden, die nur noch aus Hühnerbrüsten bestehen. Denn seit es nicht mehr regnet, wird die Nahrung knapp. Echtes Essen gibt es nur noch für die Reichen, für alle anderen gibt es Fleischimitate.

In ihrer Freizeit beschäftigen sich Crake und Jimmy vor allem mit Computerspielen. Sie zocken das Spiel MaddAddam, in dem es um bereits ausgestorbene Tiere geht. Oder schauen sich Hinrichtungen an oder Pornoseite. Auf einer davon entdecken sie auch Oryx das erste Mal. Später werden die beiden Jungs sie wiedertreffen. Crake holt sie – als er später auch als Wissenschaftler arbeitet und die Craker generiert – zu sich ins Labor. Beide Männer verlieben sich in die schöne Oryx. Und für die Craker ist sie wie eine Art Gottheit. Denn sie erklärt ihnen, wie die Welt funktioniert.

Oryx und Crake gegen den Rest der Welt

Doch wie konnte es zu der Auslöschung der Menschheit kommen? Warum hat Jimmy überlebt? Und was ist aus Oryx und Crake geworden? Diese Fragen werden erst nach und nach beantwortet und sorgen für einen ganz schönen Plottwist, den ich euch nicht verderben will.

Nach ein paar Flauten von Margaret Atwoods Bücher hat Oryx und Crake mich mal wieder voll in den Bann genommen. Dytopien liegen Atwood scheinbar absolut am besten. Und gerade von dem aktuellen Hintergrund mit dem Corona-Virus und dieser Pandemie, die die Welt immer noch in Atem hält (auch wenn bei uns die Zahlen zur Zeit Gott sei dank wieder ganz gut aussehen), hab ich doch auch an vielen Stellen gedacht: Oh man, das könnte auch jetzt irgendwie in unserer Zeit passieren. Soweit ist das Szenario von Oryx und Crake gar nicht weg von unserer Realität. Da bekommt man doch das eine oder andere Mal ganz schön Gänsehaut beim Lesen und dieser Vorstellung.

Ich möchte nun auf jeden Fall wissen, wie es mit der MaddAddam-Triologie weitergeht. Zum Glück habe ich die Anschluss-Bände schon daheim und werden bestimmt bald „Das Jahr der Flut“ zur Hand nehmen.

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