„Das Haus der Freude“ von Edith Wharton erzählt die Geschichte von Lily Bart, einer attraktiven, aber finanziell nicht unabhängigen Frau im New York des frühen 20. Jahrhunderts. Lilys Vater hat die Familie verschuldet zurückgelassen. Dennoch verkehrt die junge Frau in der High Society und ist mit den Rich und Famous befreundet. Sie halten das junge Mädchen aus, weil sie hübsch und unterhaltsam ist. Doch Lily muss sich zusammenreißen, um nicht zu viele Schulden und Gefallen anzuhäufen.
Auf der Suche nach einem reichen Ehemann, der ihr ein Leben im Luxus ermöglicht, navigiert Lily geschickt durch die sozialen Kreise der Stadt. Allerdings wird sie von ihrem gesellschaftlichen Status und den Erwartungen der Menschen um sie herum eingeschränkt. Sie findet sich in einem Netz aus Intrigen, Klatsch und sozialen Konventionen gefangen.
Während Lily versucht, ihre Position in der Gesellschaft zu sichern, trifft sie auf den Anwalt Lawrence Selden, der sie trotz ihrer Ambitionen und Fehler liebt. Zwischen den beiden entwickelt sich eine komplexe Beziehung, die von gegenseitiger Anziehung und Spannung geprägt ist.
Lily muss sich aber den Erwartungen der Gesellschaft beugen und einen wohlhabenden Ehemann finden, um ihre finanzielle Unabhängigkeit zu sichern. Doch ihre Bemühungen enden in einem tragischen Scheitern, als sie durch Intrigen und Verrat aus der High Society ausgestoßen wird.
„Das Haus der Freude“ ist ein eindringliches Porträt der New Yorker High Society zu Beginn des 20. Jahrhunderts und thematisiert die Einschränkungen und Zwänge, denen Frauen in dieser Zeit unterlagen. Es ist ein fesselnder Roman über Liebe, Macht, Status und die hohen Kosten, die mit dem Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung verbunden sind.
Der Roman wirkt etwas wie eine Mischung aus „Stolz & Vorurteil“ meets „Great Gatsby“. Wharton ist eine großartige Erzählerin, die die Welt der Roaring Twenties gekonnt zum Leben erweckt. Ich habe unheimlich mit der armen Lily mitgefühlt. Auch wenn ich sie gerne zwischendurch so manches mal wachrütteln wollte. Ihr Schicksal scheint im Laufe der Handlung mehr und mehr absehbar. Aber ich habe fest mitgefiebert und gehofft, ob nicht doch noch ein happy end möglich wäre.
Dieses Buch mit seinem atmosphärischen Flair und dem einnehmenden Schreibstil von Edith Wharton zu meinen Lieblingsbüchern in diesem Jahr. Eine absolute Leseempfehlung!




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