Sophie Buczolich: Das brennende Band

„Das brennende Band“ ist das Debut von Sophie Buczolich. Darin schildert sie auf 150 Seiten die Geschichte der Brüder Erik und Jonas. Die beiden Jungs sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Was sie vor allem vereint: Die Liebe zum Wald. Ihre Eltern haben ein Haus, das direkt an ein Waldgrundstück grenzt, das ebenfalls der Familie gehört. Und dort wachsen die beiden quasi in Mitten der Natur auf.

Doch eines Tages verändert sich der große Bruder Erik auf einmal. Er wird immer wortkarger, zieht sich zurück und hat einen völlig leeren Blick. Gleichzeitig kommt es in der Umgebung immer wieder zu Waldbränden. Jonas ist verzweifelt. Er droht nicht nur seinen Bruder zu verlieren, sondern auch noch den geliebten Wald, der doch wie ein zweites Zuhause und sein Rückzugsort war.

Mich hatte vor allem das wunderschön gestaltete Cover neugierig gemacht. Deshalb wollte ich das Erstlingswerk von Sophie Buczolich gerne lesen. Die Geschichte liest sich recht flüssig und kurzweilig weg. Meinst liegt der Fokus auf Jonas. Wir lernen seine Gedanken kenne, fühlen uns in ihn und seine Liebe zum Wald ein und erfahren auch seine Ängste. Kurzfristig schwank die Perspektive aber auch zu Erik.

 Insgesamt ist das Buch eine nette Lektüre. Man merkt, wie sehr Sophie Buczolich den Wald und die Natur liebt. Vor den aktuellen Diskussionen um den Klimaschutz und das Waldsterben ist die Botschaft natürlich auch eine wichtige.

Daneben steht das Familiendrama um die beiden Brüder, in das die ganze Familie letztendlich hineingezogen wird. Hier hat mir allerdings ein wenig gefehlt. Warum hat sich Erik so verändert? Wieso unternehmen die Eltern nicht früher etwas? Und warum sorgt sich Jonas mehr um den Wald, als um seinen Bruder?

Ich will an dieser Stelle nicht zu viel spoilern. Aber einiges bleibt doch im Dunkeln für mich bei der Geschichte oder man muss es sich sehr stark zusammenreimen. Das ist etwas schade. Außerdem muss ich leider sagen, dass ich mit Jonas und seinem – für mich etwas obsessiven – Verhalten nicht so ganz warm geworden bin.

Trotzdem hat Sophie Buczolich mit “Das brennende Band” ein Debüt hingelegt, das Fans von dunklen Familiengeheimnissen und Naturschutzfans begeistern kann.

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