Sissi Chen: Einfach Chinesisch

Normalerweise schreibe ich ja nur über Klassiker, Belletristik oder auch mal Thriller. Mit Kochbüchern habe ich nicht viel am Hut. Das liegt zum einen daran, dass bei uns Zuhause eher mein Freund kocht. Aber auch daran, dass es mich bei Kochbüchern immer gestört hat, dass man zwei, drei super besondere Zutaten braucht, die schwer zu besorgen sind und man braucht dann ein Hundertstel Gram und der Rest dieser Zutat liegt dann Jahre im Schrank und versauert, weil man sie für nichts anderen benutzen kann.

Auf das Kochbuch von Sissi Chen habe ich mich aber tatsächlich total gefreut! Denn ich folge ihrem Channel @eatinginberlin mit meinem privaten Instagram Account schon seit Jahren. Denn Sissi Chen lebt wie ich in Berlin, zeigt oft coole Food-Spots, aber eben auch immer wieder Rezepte aus ihrem Heimatland. So habe ich mich früher schon einmal daran probiert, Sissis Dumplings nachzukochen. Und das hat super geklappt.

Nun hat Chen also einige ihre Rezepte in einem wunderschönen Kochbuch zusammengestellt. Darin erzählt sie im Vorwort, wie sie mit ihrer Mutter aus China nach Wien kam und dort aufwuchs. Dort gab es nicht immer die passenden Zutaten für die Küche von Daheim und so musste die Mutter oft improvisieren. Allgemein, so Chen, gibt es in China nicht wirklich Rezepte. Die Kinder lernen das Kochen, indem sie den Eltern dabei zusehen und mit ihnen gemeinsam abschmecken.

In ihrem Buch gibt Chen uns nun einige allgemeine Tipps und Tricks für das Kochen chinesischer Rezepte und erklärt ihre zwölf Grundzutaten, mit denen sich quasi alle ihrer Gerichte einfach nachkochen lassen. Schön und ehrlich finde ich auch, dass sie zwar ein Rezept angibt, wie man den Nudelteig selber herstellen kann, aber gleichzeitig sagt sie: es können auch einfach gekaufte Nudeln sein.

Die Rezepte sind aufgeteilt in Nudeln, Tofu & Gemüse, Teigtaschen sowie Suppen & Fladenbrote. Dazu gibt es hinten auch noch Vorschläge, wie die einzelnen Speisen als Menü für unterschiedlich große Gruppen kombiniert werden können. Nicht vergessen darf man auch die unheimlich appetitmachenden Fotos von Claudia Gödke, die die Rezepte in Szene setzen.

Ich habe inzwischen schon eine kleine Auswahl an Gerichten ausprobiert und bin echt begeistert. Die Rezepte lassen sich auch von absoluten Anfängern einfach umsetzen, brauche kein fancy Equipment, sind schnell gekocht und vor allen Dingen super lecker. Außerdem lassen sie genug Raum, um sie an den eigenen Geschmack anzupassen. So habe ich zum Beispiel die Sauer-Scharf-Suppe noch reichlich nachgewürzt, weil wir sie gerne etwas schärfer essen. Ich freue mich auf jeden Fall darauf, nach und nach weitere Speisen auszuprobieren.  

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