„Unter dem Vulkan“ von Malcolm Lowry war für mich weniger ein Genuss als ein Kraftakt. Das Buch steht auf der Liste der „1001 Bücher, die man gelesen haben sollte, bevor das Leben vorbei ist“. Da ich mir diese Liste als Langzeitprojekt vorgenommen habe, hatte ich auch Lowrys Buch auf dem Radar. Aber ehrlich gesagt, war die Lektüre für mich extrem zäh. Malcolm Lowry erzählt die Geschichte des letzten Tages im Leben von Geoffrey Firmin, einem gescheiterten britischen Konsul, der im Jahr 1938 in Mexiko seinem Alkoholismus und seinen inneren Dämonen erliegt.
Die Handlung spielt am Día de los Muertos, dem mexikanischen Tag der Toten, was bereits die Verbindung zwischen Leben und Verfall suggeriert. Lowry verwebt diese bedrückende Atmosphäre mit Andeutungen, die mich oft ratlos zurückließen. Die Figuren, besonders der Konsul, sind schwer zugänglich. Seine zerstörerische Selbstaufgabe, sein Scheitern in der Liebe und seine Isolation berührten mich nicht.
Die Geschichte ist dicht, symbolisch und sprachlich komplex. Es war, als würde ich mich durch einen Nebel von Anspielungen, mystischen Andeutungen und bedeutungsschwangeren Szenen kämpfen, ohne jemals klar zu sehen, worauf es hinausläuft. Vielleicht muss man, wie der Protagonist, ständig betrunken sein, um die Logik oder Schönheit dieser Erzählung zu erfassen. Für mich blieb das meiste wirr und bedeutungslos. Der Konsul ist eine tragische Figur, aber er hat mich kaltgelassen. Seine Kämpfe waren nicht greifbar, seine Emotionen schwer zu fassen.
Das Buch fühlte sich für mich an wie eine literarische Übung. Mehr darauf ausgelegt zu beeindrucken als wirklich zu berühren. Was bleibt, ist die Erinnerung an eine anstrengende Leseerfahrung, die mich ratlos und ein wenig genervt zurückgelassen hat.