Nach „Die unheimliche Bibliothek“, „Birthday Girl“, „Schlaf“ und „Die Bäckerei-Überfälle“ hat der Dumont Verlag nun auch die Kurzgeschichte „Honigkuchen“ vom japanischen Bestsellerautor Haruki Murakami neu herausgegeben. Der farbenfrohe Band ist mit wunderschönen Zeichnungen von der Illustratorin Kat Menschik gespickt. Übersetzt wurde das Ganze von Ursula Gräfe.
“Honigkuchen“ erzählt die Geschichte des Schriftstellers Junpei. Seit der Uni ist er mit Sayoko und Takatsuki befreundet. Die drei waren unzertrennlich. Aber beide Jungen verliebten sich in Sayoko. Aber Junpei war zu schüchtern seine Liebe zu gestehen.
Inzwischen sind Takatsuki und Sayoko verheiratet und haben eine kleine Tochter. Dieser erzählt Junpei zum Einschlafen oft erfundene Geschichten. So auch die Erzählung von Masakichi dem Bären, der auf dem Markt Honig verkauft, und seinem Gegenspieler Tonkichi.
Murakami erzählt eine honigsüße Geschichte zwischen Hoffnung und Verlust
Aber zwischen Sayoko und Takatsuki kriselt es. Die beiden Leben getrennt. Schafft Junpei es, seine Schüchternheit zu überwinden? Ergreift er seine zweite Chance und gesteht Sayoko endlich seine Liebe? Gibt es ein Happy End für die beiden?
„Honigkuchen“ ist eine Geschichte über das Erzählen von Geschichten. Es ist eine Geschichte, in der man auf sein Leben zurückblickt, seine Fehler erkennt und sich mit ihnen abfindet. Es geht darum, zu sehen, wie man sie korrigieren kann. So schwankt Junpei immer wieder zwischen Melancholie und Hoffnung.
Ich liebe die Bücher von Murakami ja sehr. Normalerweise bin ich kein großer Fan von Kurzgeschichten. Aber Murakami hat so eine ganz besondere Art zu schreiben, die mich immer gleich in den Bann zieht. Auch bei „Honigkuchen“ war ich nach wenigen Worten sofort drin in dieser wunderschönen, leicht melancholischen Welt. Wie Honig zergehen die Worte und Allegorien die wundervollen Illustrationen, die die Geschichte umranden sind natürlich noch ein zusätzliches Highlight!
Wer Murakamis Kurzgeschichtenband „Nach dem Beben“ bereits kennt, für den ist „Honigkuchen“ nichts neues. Denn dort wurde die Geschichte bereits abgedruckt. Aber für Liebhaber ist dieses hübsche Bändchen definitiv ein Muss!