Meyer Fever Buchlingreport

Deon Meyer: Fever

Sonst ist der südafrikanische Autor Deon Meyer ja eher für seine Krimis bekannt. 2017 hat er aber mit Fever einen dystopischen Roman oder vielleicht auch Endzeitthriller herausgebracht, in dem ein Fieber über die Welt hergefallen ist und den Großteil der Menschheit dahingerafft hat. Die Infrastruktur ist zusammengebrochen, es gibt kaum noch Lebensmittel, keinen Strom, keine Technik und auch das Benzin ist knapp. Zwei der wenigen Überlebenden sind Nicolaas Storm und sein Vater Willem. Sie fahren mit einem Truck durch Südafrika und versuchen sich durchzuschlagen. Aber Gefahren lauern überall, denn die Not hat viele Leute zur Verzweiflung gebracht. Und so kann man niemandem wirklich trauen, den man antrifft.

Aber Willem hat einen Plan gefasst! Er will mit seinem Sohn eine neue Zivilisation begründen und hat sich dazu auch den perfekten Standort schon ausgesucht. Nach und nach finden sie immer mehr Gleichgesinnte, die auch einen Neuanfang wagen wollen. Und so entsteht das Dorf „Amanzi“, dass nach und nach eine neue Gesellschaft bildet, mit Berufen und gewählten politischen Vertretern. Aber trotzdem bleibt der Frieden nicht lange bestehen. Denn immer wieder wird die neue Heimat von Bedrohungen von Innen und Außen heimgesucht. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht ins Detail gehen, denn sonst würde sicher viel von der Spannung verloren gehen.

Nach jahrelanger Recherche hat Deon Meyer einen wirklich packenden Endzeitroman verfasst, der einen das Buch kaum noch aus der Hand legen lässt. Man merkt, dass Meyer vom Fach ist und weiß, wie er seine Leser bei der Stange hält. Seine Spannungsbögen haben immer die richtige Länge und schon zu Beginn des Buches wissen wir durch die Rückblicke von Nicolaas, dass sein Vater kein Gutes Ende nehmen wird. Die Frage ist nur immer: Wann und wie wird es passieren?

Einziges Manko war für mich der Schluss, über den ich jetzt gar nicht allzu viel verraten will. Aber den fand ich dann doch irgendwie etwas schnell abgefrühstückt. Nachdem ich schon knapp 700 Seiten „ausgehalten“ hatte, um endlich des Rätsels Lösung zu entdecken, hätte ich mir dafür noch etwas mehr Details und Ruhe in der Erzählung gewünscht. Statt dessen hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass das Buch nun schnell abgeschlossen werden musste oder vielleicht nicht mehr Seiten dafür veranschlagt waren. Schade! Denn ein wirklich gutes Ende hätte Deon Meyers Ausflug in dieses Genre für mich abgerundet. So war dagegen mit einem Mal die Luft aus diesem lang aufgebauten Spannungsbogen raus.

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