Dashiell Hammett: Der dünne Mann

Ich kann einfach nicht genug von Dashiell Hammetts fesselnden Büchern bekommen! Nachdem mich „Der Malteser Falke“ gerade erst in seinen Bann gezogen hat, konnte ich nicht widerstehen und habe mich direkt in ein weiteres Meisterwerk des Noir-Genres und von Hammett gestürzt: „Der dünne Mann“.

Hammetts einzigartige Fähigkeit, Plottwists zu orchestrieren, hat mich erneut vollkommen überrascht und beeindruckt. Die Art und Weise, wie er Spannung aufbaut und die Leser mit unerwarteten Wendungen überrascht, ist einfach genial.

In „Der dünne Mann“ treffen wir auf Nick Charles und seine Frau Nora, einem unkonventionellen Ehepaar. Er ist ehemaliger Detektiv. Aber auch sie hat einen kriminalistischen Scharfsinn. Hinzu kommt, dass die beiden mit einer gehörigen Portion Humor ausgestattet sind.  Die Dynamik zwischen den beiden Charakteren verleiht der Geschichte eine erfrischende Leichtigkeit, die perfekt mit den dunklen und mysteriösen Elementen des Falls kontrastiert.

Hammett führt seine Leser gekonnt an der Nase herum

Die Geschichte beginnt mit dem plötzlichen Verschwinden des vermeintlich verrückten Erfinders Clyde Wynant und zieht uns in einen Strudel aus Intrigen, Geheimnissen und falschen Fährten. Hammett spielt meisterhaft mit den Erwartungen der Leser und führt uns auf einen fesselnden Pfad der Enthüllungen. Denn die Familie von Wynynt hat so einige spleenige Charaktere zu bieten, die alle genug Motivation hätten, den Erfinder um dien Ecke zu bringen. Egal ob seine geschiedene Frau oder seine beiden Kinder – jede Figur scheint mehr zu verbergen, als auf den ersten Blick ersichtlich ist.

Was mir besonders gut gefallen hat beim Lesen ist aber auch, wie Hammetts die Atmosphäre der damaligen Zeit eingefangen hat: die Phase der Great Depression mit ihren rauchgefüllten Bars, den geheimen Treffpunkten und verruchten Speakeasies. Ständig haben die Figuren einen Drink in der Hand. Man fühlt sich regelrecht ins New York der 1930er Jahre versetzt.

Der Vergleich mit „Der Malteser Falke“ drängt sich auf, aber „Der dünne Mann“ steht für sich mit seinem eigenen Charme und seiner Originalität. Hammett beweist erneut, dass er ein Meister des Noir-Krimis ist, der es versteht, seine Leser mit jeder Seite tiefer in die Dunkelheit zu ziehen. Aber er führt uns auch ordentlich an der Nase herum. Denn auf den eigentlichen Strippenzieher und Mörder wäre ich im Leben nicht gekommen! So gab es auch hier wieder einen großartigen Plottwist und eine riesige Enthüllung am Schluss des Buches. Eine absolute Leseempfehlung für Krimi-Fans!

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