Buchverfilmung: Große “Erwartung” im Kino

Der Film ist besser als das Buch! Sagt eigentlich kein Mensch, niemals! Aber ich muss – auch wenn ich mir am liebsten auf die Zunge beißen will – diese Regel tatsächlich brechen: Denn der Film zu „Erwartung – Der Marco-Effekt“ nach der Vorlage nach dem gleichnamigen Krimi von Jussi Adler-Olsen hat mich tatsächlich mehr begeistert als das Buch.

Wir erinnern uns: Die Geschichte dreht sich um Marco, der zu einem Familienclan von Sinti und Roma gehört. Im Film reist der Junge zu Beginn gerade illegal nach Dänemark ein. Doch die Zollbeamten schnappen den Jungen und nehmen ihn mit aufs Revier. Dort trifft er schnell auf die Ermittler Carl Morck und Assad vom Sonderdezernat Q. Denn Marco hat eine Seite aus einem Pass dabei, der zu einem vermissten Beamten gehört.

Der Beamte soll angeblich ein Mädchen vergewaltigt haben. Aber seine Frau und Tochter glauben nicht daran. Marco wiederum verweigert jede Aussage. Und so müssen Carl, Assad und Rose nach und nach die Puzzlestücke zusammensetzen. Bald wird klar: Die Sache ist viel größer und geht rauf bis in die Regierung.

Der Inhalt des Buches wurde für den Film etwas runtergebrochen und vereinfacht. Was normalerweise stört, ist hier tatsächlich ein Vorteil. Denn im Original tauchen noch weitaus mehr Personen auf. Die Erzählstränge sind unheimlich verwickelt. Und zum Teil haben sich die Schilderungen um den Familienclan von Marco echt hingezogen. Im Film dagegen wurde all dies wesentlich gestrafft. Dadurch wird alles leichter nachvollziehbar. Straffer. Spannender!

Das Buch war für mich bisher der schwächste aus der ganzen Reihe. Deshalb war ich vor dem Betreten des Kinos etwas skeptisch, ob der Film mich mitreißen würde. Aber das war echt ein spannender Abend. Trotz vielen Details und zahlreichen Verdächtigen war die Story toll umgesetzt und packend erzählt.

Ich muss zugeben: Das einzige, das mich echt fertig gemacht hat, war das Kaugummi schmatzen des Hauptdarstellers. Denn Carl macht gerade einen Zigarettenentzug durch und schiebt sich deshalb permanent Kaugummis in den Mund. Das war etwas anstrengend. Aber sonst war der Film echt super! Selbst meine Begleitung, die bisher weder die Bücher noch die anderen Filme von Jussi Adler-Olsen kannte, war total gebannt und begeistert! Und vielleicht auch etwas verknallt in den hübschen Schauspieler, der Assad darstellt (wobei für die Fans der Buchreihe hier vielleicht die lustigen Wortverdreher von Assad fehlen, die eigentlich so typisch für ihn sind).

Ganz großes Highlight für mich war übrigens auch der Titelsong! Schon beim Intro war ich begeistert. Und seitdem läuft der Song „Traitors“ von Saveus bei mir rauf und runter.

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