Rynosuke Akutagawa: Rashomon

Ein düsteres Stadttor im verfallenden Kyoto. Ein namenloser Diener steht vor der Entscheidung: Stehlen oder verhungern? In der titelgebenden Erzählung Rashomon bringt Akutagawa in nur wenigen Seiten eine ganze Welt zum Wanken. Eine Welt, in der Moral und Wahrheit keine festen Größen mehr sind, sondern sich mit der Not und …

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Amélie Nothomb: Psychopompos

Amélie Nothomb zählt seit Langem zu meinen literarischen Fixsternen. Ihre Werke begleiten mich seit Jahren, und nur wenige Autorinnen schaffen es, mit so wenig Worten so viel Tiefe zu erzeugen. Nun hat Notbomb ein neues Buch veröffentlich: Psychopompos. Der Titel verweist auf die mythologische Figur, die Seelen ins Jenseits begleitet. …

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Voltaire: Candide

Candide oder der Optimismus ist ein Klassiker der Aufklärung. Voltaires berühmtester Roman ist eine beißende Satire auf die Philosophie des „Leibnizschen Optimismus“ – also die Vorstellung, wir lebten in der „besten aller möglichen Welten“. Diese Idee zerlegt Voltaire, indem er seinen gutgläubigen Protagonisten Candide auf eine absurde Weltreise schickt. Dabei …

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Henning Mankell: Der Feind im Schatten

Der Fall: U-Boote vor der schwedischen Küste, ein mysteriöser Tod eines Admirals und eine Spur, die bis tief in die Geschichte des Kalten Krieges zurückreicht. Klingt politisch, ist es auch. Aber Mankell verwebt das mit einer ganz persönlichen Geschichte seines Ermittlers: Wallander wird älter, hadert mit sich selbst, mit seiner …

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Charlotte Roth: Die Stauffenbergs

In „Die Stauffenbergs“ schreibt Charlotte Roth über die Liebesgeschichte zwischen Claus und seiner späteren Frau Nina. Sie ist die Tochter des fränkischen Generalkonsuls und einer baltischen Freifrau. Er der jüngste Spross eines schwäbischen Adelsgeschlechts mit einer vielversprechenden militärischen Karriere. Als Nina und Claus von Stauffenberg sich 1929 auf einem Ball …

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Anonym: Lazarillo de Tormes

Manchmal braucht es einen kleinen Schubs – oder einen spanischen Herzmann– damit ein Buch vom Stapel ungelesener Bucher befreit wird. Lazarillo de Tormes hätte ich wahrscheinlich ewig ungelesen im Regal stehen lassen, aber mein Freund hat es mir neulich in die Hand gedrückt und gesagt: Das musst du endlich lesen. …

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Louise Erdrich: Liebeszauber

Was für ein schillerndes, bewegtes, trauriges und schönes Buch. Ich hatte nach ein paar Seiten das Gefühl, in eine ganz eigene Welt gezogen zu werden – wild, poetisch, eigenwillig. Der Roman erzählt die miteinander verflochtenen Geschichten zweier Familien, der Kashpaws und der Lamartines, die Nachfahren der Ojibwe-Indianer sind und in …

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