Dorothy L. Sayers: Mord braucht Reklame

“Mord braucht Reklame” von Dorothy L. Sayers ist Band 10 in ihrer Krimireihe um den Ermittler Lord Peter Wimsey. Tatsächlich war es aber mein erstes Buch der Autorin und auch ohne Vorwissen konnte man der Story gut folgen.

Der Roman von Sayers beginnt mit dem rätselhaften Tod von Victor Dean, einem Angestellten der renommierten Werbeagentur Pym’s Publicity Ltd. Auf den ersten Blick scheint Dean bei einem Unfall auf der Treppe ums Leben gekommen zu sein. Aber ein Brief, den er kurz vor seinem Tod geschrieben hat, deutet auf dunklere Machenschaften hin.

Lord Peter Wimsey wird von der Agentur beauftragt, verdeckt zu ermitteln. Unter dem Pseudonym “Death Bredon” wird er als Texter eingestellt und taucht in die Welt der Werbung ein. Während er sich mit den Eigenheiten der Branche vertraut macht und die Marotten seiner Kollegen kennenlernt, beginnt er, die Geschehnisse rund um Deans Tod zu untersuchen.

Während seiner Ermittlungen entdeckt Wimsey, dass in der Agentur so einiges unter der Oberfläche brodelte, das bis zu Verstrickungen mit einem Drogenkartell hinreicht. Die Auflösung des Falles ist sowohl ein Triumph für Wimsey als auch eine bittere Erkenntnis über die moralischen Abgründe, die hinter der glänzenden Fassade der Werbebranche lauern.

Dorothy L. Sayers nutzt ihren Krimi, um eine beißende Satire auf die Werbewelt zu liefern und gleichzeitig tiefere Fragen über Moral, Ehrgeiz und die menschliche Natur zu stellen. Sie selbst hatte für einige Jahre in einer Werbeagentur gearbeitet und hat dadurch natürlich einen perfekten Einblick gehabt.

Genau das hatte mich an diesem Band auch so gereizt. Denn mein Job in einer PR-Agentur geht ja in eine ähnliche Richtung. Und so erkennt man natürlich viele Aspekte aus dem herrlich-verrückten Arbeitsalltag wieder. Seien es die extravaganten Kunden mit ihren kuriosen Wünschen, merkwürdige Produkte oder die spleenigen Kollegen.

Obwohl diese Agenturpassagen für mich sehr witzig zu lesen waren, trat dadurch der Handlungsstrang rund um die Ermittlung ziemlich in den Hintergrund. Sayers verliert sich für mich zu oft in Büro-Gossip, Beschreibungen von Partys und Cricket spielen. Die Lösung des Rätsels wird dann schnell und fast schon nebensächlich abgefrühstückt. Hier hätte ich mir mehr Spannung erwartet. So hinterlässt das Buch von Sayers trotz seines Humors und der coolen Grundidee einen faden Geschmack bei mir.

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