William S. Burroughs: Naked Lunch

Naked Lunch ist das Resultat von William S. Burroughs jahrelanger Drogensucht. Der Autor war abhängig von Heroin, Alkohol, Cannabis und zahlreichen weiteren abhängig machenden Substanzen. Während dieser Phase hat Burroughs zahlreiche Wortschnipsel und Texte zu Papier gebracht. Daraus entstand schließlich sein Buch Naked Lunch.

Man kann Naked Lunch nicht wirklich einen Roman nennen. Es sind eher episodenhafte Texte, lose Aufzeichnungen von realen Erlebnissen gemischt mit Halluzinationen und Drogenphantasien. Die meiste Zeit geht es nur darum Drogen zu erhalten, wie man Drogen am besten einnimmt, wie man sich prostituiert für Drogen.

Das Buch zieht einen herab in einen heroingetränken Sumpf, der nach Exkrementen und Schweiß stinkt. Sicherlich war es schwer für Burroughs in der damaligen Zeit rund um 1955 drogenabhängig und homosexuell zu sein. Und vielleicht war es eine Art Protest, dass er Menschen am Rande der Gesellschaft eine Stimme verleiht.

Da Naked Lunch dieses Gesundheitsproblem behandelt, ist es notwendigerweise brutal, obszön und abstoßend. Krankheit ist oft widerwärtig, und die Einzelheiten sind nichts für schwache Mägen.

William S. Burroughs: Naked Lunch

Nichtsdestotrotz: Dieses Buch war für mich einfach nur anstrengend. Vieles wirkte wie zusammenhangloses Gefasel. Vieles war bewusst ekelhaft, weil die Handlung sich nur um Penisse, Pisse und  Pillen dreht. Es fühlt sich an, als müsste man selbst drogensüchtig sein, um den Rausch dieses Buches zu verstehen.

Ich bin wahrlich kein Spießer und hab auch schon echt andere Bücher mit „schockierenden“ oder „ekeligen“ Inhalten gelesen. Aber die Faszination von William S. Burroughs kann ich wirklich nicht nachvollziehen. Für mich war dieses Buch einer der größten Flops des Jahres bisher.

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Ein Kommentar

  1. Ich kann mich meiner Vorgängerin nur anschließen: welchen Sinn sollte es haben, nach „Junkie“ NOCH ein zusammenhangloses Buch über die furchtbaren Arten und Folgen exzessiven Drogenkonsums zu lesen? Wenn es das erste Buch wäre, für Leute, die noch nie was mit Drogen zu tun gehabt hätten…okay, aber so: kein Gewinn für die Welt.
    Viel interessanter wäre es, mehr über seinen Sohn zu erfahren, der der „Freiheits-Sehnsucht“ des Vaters (und der Mutter) so grauenvoll zum Opfer gefallen ist. Oder was dem Vater in seiner eigenen Kindheit widerfahren ist, dass er dermaßen auf Drogen angewiesen war

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