Onkel Toms Hütte Beecher Stowe Buchlingreport

Lesetipp des Monats: Onkel Toms Hütte

Eckdaten zum Autor:

Harriet Beecher Stowe lebte von 1811 bis 1896 in den USA und war Schriftstellering und Gegnerin der Sklaverei. Sie schrieb zahlreiche Kurzgeschichten und Romane, ist aber heute vor allem wegen ihres Romans Onkel Toms Hütte bekannt, der in über 40 Sprachen übersetzt wurde.  Harriet Beecher Stowe erhielt eine gute Ausbildung und arbeitete als Lehrerin in der Mädchenschule ihrer Schwester ein. Später heiratete sie den Theologen Calvin Ellis Stowe, der ebenfalls Gegner der Sklaverei war. Während sie mit ihrem Mann wiederholt den Süden der USA bereiste konnte sich Beecher Stowe selbst ein Bild der Sklavenzüchtereien und -märkte machen. Ihr späterer Roman beeinflusste die politischen Meinung in den USA stark. Angeblich soll Abraham Lincoln gesagt haben: „Sie sind also die kleine Frau, deren Buch diesen großen Krieg verursacht hat.“ Viel von ihrem Ruhm büßte sie aber später ein für ihren Roman „True Story of Lady Byron’s Life“, in dem sie den Dichter George Gordon Byron beschuldigte, einen inzestuöse Beziehung zu seiner Halbschwester zu haben.

Wichtigste und bekannteste Werke:

  • Onkel Toms Hütte / Uncle Tom’s Cabin, 1852
  • Dred, A Tale oft he Great Dismal Swamp, 1856
  • True Story of Lady Byron’s Life, 1869

Inhalt:

In Onkel Toms Hütte erzählt Harriet Beecher Stowe die traurige Geschichte des Sklaven Tom, der zu Beginn auf einer Farm in Kentucky angestellt ist. Sein Eigentümer, der seine Sklaven verhältnismäßig gut behandelt, hat sein Vermögen verloren und versucht nun durch den Verkauf von Tom und einem kleinen Kind mit dem Namen Harry seine finanziellen Verhältnisse wieder aufzubessern. Harrys Mutter Eliza ist schockiert, dass ihr einziges Kind von ihr gerissen werden soll und beschließt mit ihm zu flüchten. Sie und ihr Mann, der schon zuvor von einer anderen Farm weggelaufen ist, beschließen nach Kanada zu reisen, wo es keine Sklaverei gibt.

Tom hingegen wird an die Familie von St. Clare. Dort lebt er ein gutes Leben quasi als bester Freund von St. Clares Tochter Eva. Das kleine Mädchen wird jedoch eines Tages sehr krank und verstirbt. Ihr Vater versprach vor ihrem Tod noch, dass er Tom die Freiheit schenken würde. Doch es kommt alles anders. St. Clare stirbt ebenfalls unverhofft. Und Tom wird wieder an einen neuen Eigentümer verkauft, der es nicht gut mit seinen Sklaven meint…

Unsere Meinung:

Man muss schon ganz klar sagen, dass Harriet Beecher Stowes Charaktere alle ziemlich stereotyp sind. Die meisten weißen Charaktere sind grundsätzlich schlecht – außer natürlich die kleine Eva, die fast schon zu einer Heiligen erklärt wird. Natürlich muss man beim Lesen bedenken, in welch einer Zeit die Geschichte geschrieben wurde und dass sich Harriet Beecher Stowe sicherlich weit aus dem Fenster lehnte mit ihrem Buch. Aber trotzdem waren diese überzogenen Darstellungen dann doch an vielen Stellen einfach zu dick aufgetragen für meinen Geschmack. Und auch die Formulierungen von Beecher Stowe selbst sind nicht immer ganz ohne. So kommen zum Beispiel immer wieder Beschreibungen wie diese hier vor, die einem modernen Leser doch übel aufstoßen:

The African, naturally patient, timid and unenterprising.

Sicherlich hatte die Autorin das Herz am richtigen Fleck, als sie Toms Märtyrer Geschichte zu Papier gebracht hat. Aber so ganz konnte sie sich dann scheinbar doch nicht von allen Konventionen und Gedanken der damaligen Gesellschaft lossagen. So ist Uncle Tom’s Cabin vielleicht nicht einer der besten amerikanischen Romane – sowohl vom Inhalt als auch vom Stil. Aber trotzdem hat das Buch Weltgeschichte geschrieben und zählt deshalb zu einem Klassiker, den jeder einmal gelesen haben sollte.

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