Diana Gabaldon: Das flammende Kreuz

Durch Corona haben wir ja jetzt alle noch mehr Zeit daheim und zum Lesen. Also habe ich beschlossen, endlich ein paar ganz dicke Schinken von meinem Stapel ungelesener Bücher zu befreien.

Mit dazu zählen auch noch einige Bände der Outlander-Saga von Diana Gabaldon. Also habe ich mich in das nächste Abenteuer von Jamie und Claire gestürzt und die 1300 Seiten von Das flammende Kreuz gelesen.

Wir sind inzwischen mit der Geschichte im Jahr 1770 gelandet. Jamie und Claire haben sich in North Carolina niedergelassen und versuchen in Fraser’s Ridge eine kleine Siedlung hochzuziehen. Viele Einwanderer kommen nach Amerika und hoffen in der neuen Welt auf einen großartigen Neustart. Doch das Leben ist hart und in den Kolonien brodelt es langsam. Es kommt zu ersten Aufständen, bei denen sich die Siedler gegen die Regierung auflehnen wollen. Jamie soll eine kleine Armee aufstellen und dabei helfen, den Aufstand niederzuschlagen. Ansonsten sollen Briana und Roger endlich heiraten und auch Jamies Tante Jocasta will sich einen neuen Mann nehmen. Doch bis es zu den Hochzeiten kommt, müssen einige Hindernisse überwunden werden.

Für mich war dieser Band bisher mit Abstand der schwächste der Reihe. Es passiert gefühlt nichts! Ständig fangen die Helden irgendwelche Abenteuer an oder sollen in die Schlacht ziehen, kommen dann aber gefühlt unverrichteter Dinge wieder nach Fraser’s Ridge zurück. Durch die Verteilung des Fokus auf Claire und Jamie, aber auch Briana und Roger verzettelt sich das ganz für mich ein bisschen. Das dynamische Duo Claire und Jamie tritt immer mehr in den Hintergrund und muss die Bühne teilen. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mit Briana und Roger noch nicht richtig warm geworden bin. Kein Wunder, wenn die Hälfte des Buchs eigentlich nur daraus besteht, dass Brianas Brüste beschrieben werden, die kurz vorm Platzen sind, weil sie ihr Kind füttern muss. Aber auch insgesamt bleiben alle Charaktere ziemlich blass in ihrer Beschreibung. Es wirkt, als sei Diana Gabaldon auf einmal überfordert mit vier statt zwei Helden.

Ein Hauch von Langeweile

Man liest das Buch eigentlich nur, weil man mit den Charaktere in den ersten Bänden so sehr mitgefiebert hat. Die waren dagegen ja auch noch echt stark von der Story her. Aber bei diesem tröpfelt alles so vor sich hin. Man könnte theoretisch Seiten überspringen, ohne irgendwas verpasst zu haben. Minimale Highlights gab es. Besonders am Ende, die ich aber nicht spoilern will. Aber im Großen und Ganzen war ich wirklich enttäuscht und hoffe, dass in dem nächsten Band wieder etwas mehr los sein wird. Es wäre schade, wenn der Rest der Reihe auch so dröge vor sich hinplätschert. Dann ist der ganze Lesespaß dahin.

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