The Pickwick Papers war Charles Dickens erster Roman. Die humoristische Geschichte wurde als Fortsetzungroman in 20 Teilen zwischen März 1836 und Oktober 1837 veröffentlicht. Darin schreibt Dickens die Abenteuer von des Gelehrten Samuel Pickwick und seinen Freunden Tracy Tupman, Augustus Snodgrass und Nathaniel Winkle.
Die vier Freunde unternehmen verschiedene Reisen durch England und stolpern dabei von Abenteuer – oder besser gesagt Missgeschick – zum nächsten. Dabei treffen sie immer wieder auf neue Personen, die sich mal als Freund und mal als Feind entpuppen. Ein Großteil der Geschichte dreh sich aber darum, dass Mr. Pickwick ins Gefängnis kommt, weil seine Vermieterin Mrs Bardell dachte, er will ihr einen Heiratsantrag machen. Das hatte der Gelehrte allerdings nie vor. Die Dame wiedrum verklagt ihn jedoch, worauf Pickwick ins Armengefängnis kommt.
Für mich ist Dickens immer ein bisschen wie eine Wundertüte. Während meines Studiums musste ich schon mehrere Bücher von ihm lesen, dabei haben mich einige wirklich begeistert, wie David Copperfield oder Große Erwartungen, Little Dorrit fand ich streckenweise echt zäh und auch von Oliver Twist hatte ich etwas mehr erwartet. Mit den Pickwick Papers habe ich allerdings wirklich meinen Dickenschen Tiefpunkt erreicht. Ich fand die Geschichte wirklich sehr langweilig zu lesen. Das humoristische, das zu Dickens Zeiten vielleicht begeistert hat, konnte mich so gar nicht erreichen.
Für mich wirkte Pickwick eher wie ein Pausenclown und sehr trottelig. Der einzige Charakter, den ich wirklich mochte, war der Diener Sam Weller, der mit seiner Bauernschläue und scharfen Zunge für mich der eigentliche Held der Geschichte ist. Bei Goodreads hatte ich allerdings eine witzige Rezension gelesen, die die Charaktere von Dickens Werk mit den Figuren aus Winnie Pooh vergleicht. Wenn man genauer darüber nachdenkt, kann man wirklich viele Ähnlichkeiten finden.
Was mich aber am meisten gestört hat, war, dass man einfach gemerkt hat, dass das Buch als Fortsetzungsroman geschrieben wurde. Ich hatte das Gefühl, dass Dickens die Geschichte immer wieder in die Länge ziehen musste, vielleicht damit er genug Episoden zusammenbekommt, vielleicht damit er mehr Geld damit erzielen konnte. Ständig wird der Handlungsstrang durch eingefügte Geschichten unterbrochen. Meist von Menschen, die die Pickwicker auf ihrer Reise treffen und die ihnen dann Märchen, Horror- oder Liebesgeschichten erzählen. So kann man es schon mal schaffe, das Missverständnis zwischen Mr. Pickwick und seiner Vermieterin auf quasi 500 Seiten zu strecken. Denn es geht Kapitelweise um andere Dinge, als um die Haupthandlung. Das hat mich wirklich oft fast dazu gebracht, das Buch abzubrechen… Durchgezogen habe ich es dennoch. Aber empfehlen würde ich die Geschichte deshalb nur eingefleischten Fans von Charles Dickens. Einsteigern würde ich eher Große Erwartungen oder David Copperfield ans Herz legen wollen!