Todsünde ist Fall Nummer Acht für meinen Lieblingsermittler Benny Griessel und seinen Kollegen Vaughn Cupido aus der Feder von Deon Meyer. Der südafrikanische Krimiautor schafft es damit erneut, mich total zu begeistert und mir über meine Leseflaute aus dem Sommer hinwegzuhelfen.
Benny Griessel und Vaughn werden zu Beginn des Bandes strafversetzt. Die Ereignisse, wie es dazu kommen konnte, hat Deon Meyer im Vorgängerband Beute beschrieben. Auf jeden Fall sind die beiden Polizisten not amused! Denn nach 30 Dienstjahren bei der Sondereinheit Valke hatten die beiden engagierten Ermittler natürlich nicht damit gerechnet, dass es einmal soweit kommen würde.
Zwei Vermisste in Stellenbosch
Doch statt komplett aus dem Dienst gekickt zu werden, kommen die beiden zur Polizeidirektion in das kleine Uni-Städtchen Stellenbosch. Eigentlich ist das – trotz der vielen Studenten – ein verschlafenes Nest. Doch schon kurz noch Antritt der neuen Stelle haben Benny Griessel und Vaughn Cupido es mit zwei mysteriösen Vermisstenfällen zu tun: Der Student Callie de Bruin wird von seiner Mutter als vermisst gemeldet. Er gilt als hochintelligent, aber als Einzelgänger, der keine Freunde hat. Niemand in seinem Studentenwohnheim bemerkt sein Fehlen oder kann irgendwelche Hinweise geben.
Bei dem zweiten verschwundenen handelt es sich um den korrupten Geschäftsmann Jasper Boonstra, der in zahlreife Betrügerei verwickelt ist. Eines Tages ist er spurlos verschwunden und seine Frau meldet ihn als vermisst.
Parallel zu den Ermittlungen von Benny Griessel lässt Deon Meyer seine Leser auch das Leben der Maklerin Sandra Steenberg verfolgen. Sie ist verheiratet, hat Zwillinge – und Geldprobleme. Die Familie kann die Rechnungen nicht bezahlen. Ihr Mann hat ein Sabbatical eingereicht, um endlich sein Buch zu schreiben. Deshalb muss Sandra die Finanzen alleine stemmen. Doch die Bank sitzt ihr im Nacken. Sie ist dringend auf einen großen Auftrag angewiesen.
Großer Showdown am Schluss
Wie immer geling es Deon Meyer geschickt, die einzelnen Handlungsstränge zusammen zu weben, sodass am Schluss ein großer Showdown ansteht. Über diesen will ich natürlich nicht zu viel verraten. Aber es wird für Benny Griessel und seine Kollegen definitiv ein fulminantes Finale, dass es in sich hat. Und was ich auch mag: Die Lösung ist nicht immer sofort offensichtlich. Bei Deon Meyer ist es nie das klassische „der Mörder ist immer der Gärtner“ ende. Oft sind seine Geschichten politisch motiviert und er hadert auch nicht mit Kritik am System in Südafrika. Gerade in so einer Leseflaute, wie ich sie grade hatte, weil die Arbeit und der Alltag einen einfach zu sehr im Griff haben, ist Deon Meyer die beste Medizin. Da weiß ich einfach immer, dass ich das Buch verschlingen werde und die Seiten nur so dahin schmelzen. Bis jetzt haben mich die Geschichten eigentlich nie enttäuscht. Der einzige Nachteil: Jetzt muss ich bestimmt wieder fast ein Jahr auf das nächste Benny-Griessel-Buch warten. Aber ich freue mich jetzt schon unheimlich darauf!
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