Charlie Lovett: Das Buch der Fälscher

Ein Buch mit original Notizen von William Shakespeare, und eine Meisterhafte Kopie dieses Werkes bilden das Kernstück des Romans. So ist es auch nicht verwunderlich, dass dies ein Buch für Büchernarren ist, die sich für Antiquariate und sehr alte Ausgaben interessieren. Ansonsten ist es eine Geschichte, die altbekannte “Methoden” aus den Genres Krimi und Liebesgeschichte miteinander verwurstet:
  • Die gestorbene große Liebe, die dem einsamen Ehemann immer noch leibhaftig erscheint und ihm den Weg weißt. Ein brutaler Mord, und natürlich ist der Mörder derjenige, der von den Hauptfiguren am wenigsten verdächtig wurde.

Der gesamte Plot ist wenig originell und 08/15 zusammengestrickt, ohne jegliche Rafinesse. Zufälle und plötzliche Entdeckungen sind ein Schlag mit dem Hammer auf den Zaunpfahl. Direkt auf den ersten Seiten findet die Hauptfigur Peter Byerly in einem alten Buch in einem Antiquariat irgendwo in England ein altes Porträt einer Dame, die wie seine verstorbene Frau aussieht. Damit beginnt die Geschichte wie auf Knopfdruck! Denn natürlich muss er herausfinden, was es mit diesem Bild auf sich hat. Und – oh Zufall!- ganz am Ende kommt heraus, dass die Dame auf dem Bild die Ur-Ur-Großmutter seiner verstorbenen Frau ist. Ein Einfall, der mir von Anfang an kam. Die andere Möglichkeit war, dass das Bild gefälscht wurde. Vielmehr Spielraum ist hier nicht.
Zeitsprünge am spannendsten
Am spannendsten gemacht an dem ganzen Roman sind die Zeitsprünge zwischen den Kapiteln. Es gibt die Zeitzone der Gegenwart, in der Peter dem Geheimnis um das Bild, dessen Ursprung und Urheber er verucht aufzudecken und dabei auf die Geschichte um Philipp Gardner und die Buchfälschung stößt. Dann gibt es noch die Phase aus der Vergangenheit, in der Peters Liebesgeschichte mit Amanda, von ihrem Kennelernen bis zu ihrem Tod, erzählt wird. Als dritte Zeitzone kommen dann Anekdoten aus verschiedenen Epochen hinzu, die die Geschichten um die unterschiedlichen Besitzer des Buches mit den original Shakespeare-Notizen und somit den jahrhundertealten Weg dieses Buches erzählen. Diese Abwechslung hat wenigsten ein bisschen Spannung aufgebaut. Sonst wäre mir der Erzählstrang echt zu öde gewesen.
Alles in allem ein Buch, das man lesen kann aber nicht muss! Ich könnte mir sogar vorstellen, mich von diesem Buch wieder zu trennen und es mal in einen Bücherschrank zu stellen. Normalerweise will ich ja meine Bücher sonst nicht weggeben 🙂 Das sagt schon alles, oder?

Um jetzt nicht ganz so negativ abzuschließen, verlinke ich euch hier eine Rezension von Fräulein Bücherwald, der das Buch super gut gefallen hat. Vielleicht hat mich das Buch einfach nur auf dem falschen Fuß erwischt und es ist eigentlich ganz toll 😉

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