Lesetipp des Monats: Die Reinheit des Mörders

Ja, ja, schon wieder zu spät mit dem Lesetipp 😉 Aber so ist das Leben nun mal! Dafür gibt es jetzt eine ordentliche Portion Witz und Charme.

Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, nach  und nach alle Bücher von Amélie Nothomb zu lesen. Und so war vor Kurzem „Die Reinheit des Mörders“ an der Reihe. Bisher habe ich erst zwei Bücher von dieser Autorin gelesen. Aber auch vom dritten Buch wurde ich nicht enttäuscht.

Eckdaten zur Autorin:

Amélie Nothomb ist eine belgische Diplomatentochter. Ihr Vater war Baron und auch sie wurde 2015 zur Baronin ernannt. Ihre Kindheit und Jugend hat sie jedoch in Asien verbracht hat, erst mit 17 Jahren ist sie nach Europa gekommen, hat dort studiert und ist anschließend wieder zurück nach Japan. 1992 hat sie ihr erstes Buch veröffentlicht und das ist eben „Die Reinheit des Mörders“. Seitdem sind über 30 weitere Bücher erschienen. Darunter gibt es einige die autobiographische Züge tragen und vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit erregt haben als die rein fiktiven Romane.

Wichtigste & bekannteste Werke:

  • Mit Staunen und Zittern, 2000
  • Der japanische Verlobte, 2010

Das sind jetzt mal nur zwei, aber eigentlich gibt es viele weitere Bücher die hier genannt werden müssten.

Inhalt:

In ihrem allerersten Roman „Die Reinheit des Mörders“ geht es um den fetten, sterbenskranken Schriftsteller Prétextat Tach. Sämtliche nationalen und internationalen Journalisten reißen sich um ein letztes Interview mit dem großen Autorenstar, der sehr zurückgezogen lebt und die Öffentlichkeit meidet. Dieser hat jedoch keine große Lust über sein Dasein zu sprechen und macht den neugierigen Medienvertretern die Fragestunde zur Hölle. Er dreht ihnen die Worte im Mund um und macht sie fix und fertig. Bei einem stopft er sich sogar so ekelhaft mit allen möglichen Lebensmitteln voll bis der Journalist rausrennt und sich auf dem Gehweg übergeben muss. Prétextat Tach lässt nichts unversucht, um alle unliebsamen Gäste in die Flucht zu schlagen. Die verbalen Attacken bilden dabei den Kern des Romans und sind sprachlich einfach nur großartig. Doch dann kommt zum Schluss eine Journalistin, die gut recherchiert hat und auf alles vorbereitet ist. Sie deckt nach und nach das lange gehegte Familiengeheimnis des Schriftstellers auf, welches ich an dieser Stelle jetzt mal nicht verrate. Es ist super spannend zu lesen, wie er darauf reagiert. Ganz langsam beginnt er die Frau zu manipulieren. Am Ende hat er sie soweit gebracht, dass sie bereit ist ihn zu erwürgen! Wie immer ist das Ende bei Amélie Nothomb am krassesten – man kann es wirklich nicht anders sagen!

Unsere Meinung:

Der Roman lebt ganz klar von den Dialogen, die zwar am Anfang etwas zäher starten, aber dann plötzlich Fahrt aufnehmen. Ein Wortgefecht jagt das andere und von Seite zu Seite steigern sich die hitzigen Dialoge, die fies, intelligent, spritzig, bitterböse und humorvoll sind. Das Setting beschränkt sich auf das Wohnzimmer des großen Autors. Diese Szenerie wird einzig durch Rückblicke und Erzählungen aus seiner Kindheit und Jugend verlassen. Dadurch bekommt der Roman eine klare Struktur. Mit knapp 217 Seiten ist es wiedermal ein kurzes, knackiges und kraftvolles Lesevergnügen. Anders habe ich es auch nicht erwartet. Bisher haben mir wirklich alle Bücher von Amélie Nothomb extrem gut gefallen und so habe ich mir meine eigene kleine Challenge gesetzt: ich will nun alle Bücher von ihr lesen. Es muss nicht die chronologische Reihenfolge sein, kann aber. Das habe ich noch nicht entschieden. Möchte jemand mitmachen?

 

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