Schwupps – und schon wieder ist ein Monat rum. Und es ist wieder Zeit für unseren neuen Lesetipp!
Eckdaten zum Autor:
Der britisch-indische Autor Sir Ahmed Salman Rushdie (geboren 19. Juni 1947) gehört zu den bedeutensten zeitgenössischen Schriftstellern. Rushdie wuchs in Bombay auf und wurde im Alter von 14 Jahren nach England geschickt. Später studierte er am King’s College Geschichte. Bevor Rushdie sich als Autor verdient machen konnte, arbeitete er am Theater und als Schriftsteller. Internationalen Durchbruch erhielt er mit seinem Roman Mitternachtskinder, der 2012 auch verfilmt wurde. Wirklich berühmt-berüchtigt wurde Rushdie allerdings erst durch seinen Roman „Die satanischen Verse“, das den iranischen Staatschef Khomeini dazu veranlasste, über Rushdie eine Fatwa – also ein Todesurteil – zu verhängen. Muslime weltweit wurde zur Vollstreckung aufgerufen und es wurden sogar Kopfgelder ausgesetzt, die immer weiter erhöht wurden. 2012 betrug das Kopfgeld 3,3 Millionen Dollar. Rushdie lebte daher lange unter Polizeischutz, an wechselnden Wohnorten und unter Decknamen – der auch Titel seiner Autobiografie ist. 2007 wurde Rushdie von Queen Elisabeth dafür zum Ritter geschlagen.
Wichtigste / Bekannteste Werke:
- Mitternachtskinder, 1983
- Scham und Schande, 1985
- Die satanischen Verse, 1989
- Shalimar der Narr, 2006
- Autobiografie: Joseph Anton, 2012
Inhalt:
Rushdies Roman beginnt mit einem großen Knall. Denn die beiden Hauptfiguren, die aus Bombay stammenden Muslime Saladin Chamcha und Gibril Farishta, werden nach einer Explosion ohne Fallschirm aus einem Flugzeug geschleudert – und überleben! Sie landen an der Ostküste Englands und glauben wiedergeboren zu sein. Bollywood-Schauspieler Gibril erhält nach dieser „Wiedergeburt“ einen Heiligenschein; Saladin scheint sich nach und nach in einen Teufel mit Hörnern, Fell und Schwanz zu verwandeln. Gibril lässt Saladin nach seinem Absturz im Stich und so müssen sich die beiden alleine mit ihrer neuen „Identität“ durch das Leben schlagen. Für Girbil scheint das Leben zunächst ganz normal weiter zugehen, doch Salsadin muss ziemlich mit seinem neuen Ich kämpfen. Doch das Blatt wendet sich währen der Handlung…
Verwoben in diese Geschichte um Gibril und Saladin ist die Geschichte des Propheten Mohammed, im Buch Mahound genannt, und dessen Kampf gegen die Göttin al-Lat und das vorislamische Mekka. An dieser Stelle wird die Geschichte für Leser – so wie mich – die nicht ganz so firm sind mit dem Koran, teilweise sehr kompliziert. Denn diese Handlung bezieht sich auf die Diskussion um die Bereinigung des Korans, bei der angeblich Verse gestrichen wurden. Eben jene Verse handelten sich um die Göttin al-Lat sowie Uzza und Manat. Durch die Streichung verschwanden die Göttinnen wohl und gleichzeitig wurde das Monotheismusgebot des Korans wiederhergestellt – und auf eben diese Stelle nimmt Rushdie hier Bezug.

Hey Miu, ach das freut mich, dass noch jemand meine Begeisterung teilt. Rushdie ist natürlich schwere Kost – aber absolut faszinierend.
LG Cat
Mit diesem Buch habe ich Salman Rushdie für mich entdeckt 🙂