Hallo liebe Leseratten und Bücherwürmer,
hier ist er wieder: unser Lesetipp des Monats! Diesmal zieht es uns in die ehemalige Tschechoslowakei.
Eckdaten zum Autor:
Milan Kundera wurde 1929 in der jungen Tschechoslowakei geboren. Sein Vater war Pianist und sein Cousin war der tschechische Schriftsteller Ludvik Kundera – beides hatte wohl großen Einfluss auf Milan, denn er setzte sich bereits als Gymnasiast mit der Literatur auseinander und arbeitete nach den beiden Weltkriegen erst einmal als Jazzmusiker. Überhaupt spielt Musik eine wichtige Rolle in all seinen Werken. Er studierte Literaturwissenschaft, Regie und Drehbuch und war später Dozent für Weltliteratur. Außerdem war Kundera auch politisch in der kommunistischen Partei aktiv, aus der er jedoch zweimal ausgeschlossen wurde. Mit Rückkehr des Stalinismus in der Tschechoslowakei wurde Kundera zur „Persona non grata“ – er verlor seine Lehrstelle und seine Bücher wurden aus den Bibliotheken entfernt und nicht mehr verlegt. Seit 1975 lebt Kundera in Frankreich und schreibt nur noch auf französisch.
Wichtigste / Bekannteste Werke:
- Der Scherz, 1965/67
- Das Buch der lächerlichen Liebe, 1969
- Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, 1984
Inhalt:
Tomas ist ein anerkannter Gehirnchirug in Prag, hat eine steile Karriere hinter sich, eine geschiedene Ehe aus der ein Sohn hervorgegangen ist – und ist eigentlich ein großer Egomane mit zahlreich wechselnden Liebschaften. Doch dann trifft er eines Tages auf die bezaubernde Serviererin Teresa, die ihm irgendwie den Kopf verdreht. Teresa liebt Tomas aufrichtig, er trifft sich jedoch weiterhin mit seinen Geliebten, was für Teresa immer mehr zusetzt. Als der Prager Frühling niedergeschlagen wird, fliehen die beiden in die Schweiz. Dort hoffen sie auf einen Neustart – sowohl beruflich als auch für ihre Beziehung. Als aber auch Tomas‘ Geliebte Sabina in die Schweiz flüchtet und sich die Erlebnisse zu wiederholen scheinen, reist Teresa alleine zurück nach Prag. Erst da merkt Tomas, wie viel ihm an Teresa liegt…
Unsere Meinung:
Bevor ich die Geschichte um Tomas und Teresa gelesen habe, hatte ich eigentlich keine wirkliche Vorstellung, was hinter diesem Buchtitel stecken würde. Ich hatte mir irgendetwas hochphilosophisches vorgestellt und war deshalb leicht irritiert eine zunächst so schlicht wirkende Liebesgeschichte zu finden. Doch „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ ist keine kitschige Lovestory! Denn Milan Kundera lässt durch den Erzähler immer wieder philosophiosche einfließen, die die Handlung gekonnt unterstreichen und dabei ganz natürlich und verständlich geschildert sind. Und natürlich spielt auch die Politik eine wichtige Rolle. Welche Rolle hat der Prager Frühling auf die Charaktere und ihr Leben? Wie gehen sie mit der Diktatur um, in der sie Leben? Und welchen Einfluss hat die unerträgliche Leichtigkeit des Seins in der Schweiz auf Teresa und Tomas? Mich hat die Geschichte deshalb sehr gefesselt und begeistert! Und ich kann sie euch wirklich nur ans Herz legen!
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