Ich hätte es besser wissen müssen. Ich habe bereits zwei Bücher von Michel Houellebecq gelesen und beide abstoßend gefunden – und doch habe ich Ausweitung der Kampfzone in die Hand genommen. Jetzt ärgere ich mich über mich selbst.
Houellebecqs Protagonist ist ein resignierter, frustrierter IT-Angestellter, der das Leben als Marktplatz betrachtet: Die einen haben Erfolg – mit Geld, mit Sex –, die anderen bleiben auf der Strecke. Frauen tauchen in dieser Welt nur als Objekte auf, entweder begehrenswert oder wertlos. Seine Misogynie ist dabei nicht einmal subtil, sondern zieht sich durch jede Seite. Angeblich hält Houellebecq der Gesellschaft nur einen Spiegel vor, aber ich frage mich: Ist das wirklich Gesellschaftskritik oder einfach nur bitterer Selbsthass, der sich nach außen richtet?
Sein Stil? Nicht besonders. Weder besonders kunstvoll noch besonders mitreißend. Die Kälte und Distanz, die so oft als Qualität gepriesen werden, haben mich eher gelangweilt als fasziniert. Die ganze Erzählung ist eine einzige Abwärtsspirale, die weder neue Einsichten bietet noch besonders gut erzählt ist. Ich bin froh, dass das Buch nur knapp 200 Seiten hat – mehr hätte ich mir nicht angetan. Und diesmal wirklich: Das war mein letzter Houellebecq.



