Der Fall: U-Boote vor der schwedischen Küste, ein mysteriöser Tod eines Admirals und eine Spur, die bis tief in die Geschichte des Kalten Krieges zurückreicht. Klingt politisch, ist es auch. Aber Mankell verwebt das mit einer ganz persönlichen Geschichte seines Ermittlers: Wallander wird älter, hadert mit sich selbst, mit seiner Erinnerung, mit dem Alleinsein, mit seiner Rolle als Vater. Die Beziehung zu seiner Tochter Linda spielt eine große Rolle, ebenso wie seine Angst vor dem eigenen geistigen Verfall.
Das macht den Roman doppelt fesselnd: Einerseits ist da die klassische Mankell-Spannung mit undurchsichtigen Figuren, klaustrophobischer Stimmung und gesellschaftlicher Relevanz – andererseits wird Wallander als Figur hier besonders greifbar. Melancholisch, verletzlich, manchmal störrisch – aber immer menschlich.
Für mich war Der Feind im Schatten mehr als „nur“ ein Krimi. Es war ein Roman über das Älterwerden, über das Erinnern und das Verdrängen – eingebettet in einen richtig gut konstruierten Fall. Und auch wenn ich mal wieder die Reihenfolge ignoriert habe: Dieser Band hat mir einmal mehr gezeigt, warum ich diese Reihe so gerne lese.



