„Der Club Dumas“ des spanischen Schriftstellers Arturo Pérez-Reverte ist die perfekte Geschichte für Buchliebhaber: Es geht um große Klassiker, zahlreiche Buchverweise, die Liebe zur Literatur und all das verpackt in einen spannenden Kriminalroman. Verfilmt wurde das ganze bereits 1999 von Roman Polanski unter dem Titel „Die neun Pforten“ und mit Johnny Depp in der Hauptrolle.
Der Protagonist Lucas Corso ist Bücherjäger (was für ein toller Job!), der sich auf das Aufstöbern, Kaufen und Verkaufen von Originalmanuskripten und seltenen Büchern versteht. Er bekommt von einem befreundeten Antiquar den Auftrag ein handschriftliches Manuskript von Alexandre Dumas auf seine Echtheit zu überprüfen. Parallel dazu soll Corso für einen Büchersammler die Echtheit eines Buches mit dem Titel „Die neun Pforten ins Rech der Schatten“ überprüfen. Weltweit gibt es nur noch drei Exemplare des Buches, mit dem man angeblich den Teufel beschwören kann. Auch der Eigentümer zweifelt an der Echtheit seines Exemplars. Deshalb soll Corso die anderen Bücher ausfindig machen, die Ausgaben vergleichen und im besten Fall für seinen Auftraggeber erstehen.
Corso macht sich also auf die Suche der Bücher und schnell passieren merkwürdige Dinge um ihn herum. Er wird von einem Mann mit einer großen Narbe verfolgt, ein mysteriöses Mädchen schließt sich einfach seiner Reise an, andere Büchersammler sterben unter dubiosen Umständen – und alle Ereignisse scheinen wie eine moderne Nacherzählung der drei Musketiere von Dumas zu wirken.
„Der Club Dumas“ ist ein unheimlich faszinierendes Buch, dass einen nicht mehr loslässt. Als Bücherwurm versteht man schnell die Liebe der Figuren zu den alten Schriften. Aber es zeigt auch, dass die Liebe zu Büchern einen auch um den Verstand bringen kann.
Mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte: Sie ist zu kurz! Nur knapp 460 hat das Buch. Dabei gibt es aber auch eine Reihe von Bildern und Tabellen, die viel Platz einnehmen. Von mir aus hätte das ganze mit noch mehr Details ausgeschrieben worden sein. Vor allem der Showdown zum Schluss. Aber das ist wohl auch das Problem eines Bücherwurms, dass gute Bücher einfach immer viel zu schnell ausgelesen sind.
Dass „Der Club Dumas“ verfilmt worden ist, verwundert mich hingegen gar nicht. Beim Lesen hat man sofort Kopfkino und kann sich das Geschehen super auf einer großen Leinwand vorstellen. Auch den Vergleich mit Umberto Eco, der bereits auf dem Buchrücken angebracht ist, verstehe ich sofort. Die Ähnlichkeit des Schreibstils ist schon erkennbar und Umberto Eco, das Universalgenie, hatte auch eine fantastische Art, seine Liebe zum geschriebenen Wort in seinen Bücher unterzubringen. Jetzt muss ich nur noch schnell den Film anschauen, um zu sehen, inwieweit der literarische Stoff darin umgesetzt wurde.