Es gibt Bücher, die fühlen sich an wie eine warme Tasse Tee an einem verregneten Nachmittag. Die Tage in der Buchhandlung Morisaki ist genau so ein Buch.
Die Geschichte beginnt mit einer Enttäuschung: Takako wird von ihrem Freund verlassen und fällt in eine tiefe Sinnkrise. Da bietet ihr ihr exzentrischer Onkel Satoru an, eine Weile in seiner kleinen, verwinkelten Buchhandlung im Tokioter Stadtteil Jinbōchō zu leben und zu arbeiten. Anfangs ist Takako wenig begeistert – alte Bücher und schräge Kunden sind nicht gerade das, was sie sich für ihr Leben vorgestellt hat. Doch langsam beginnt sie, sich von der besonderen Atmosphäre des Ladens verzaubern zu lassen.
Das Buch erzählt eine ruhige, sanfte Geschichte über Selbstfindung, Literatur und die unerwarteten Wendungen des Lebens. Es geht um die Kraft von Büchern, Trost zu spenden, aber auch darum, wie wir manchmal Umwege gehen müssen, um wieder zu uns selbst zu finden.
Der Stil ist unaufgeregt, fast meditativ – man spürt die Liebe zu Büchern in jeder Zeile. Und auch wenn die Geschichte keine großen Überraschungen bereithält, mochte ich sie genau deswegen: weil sie so schlicht, ehrlich und wohltuend ist. Ein kleines Buch über Bücher, das einen für ein paar Stunden aus dem Alltag entführt – und was will man mehr?



