George R.R. Martin: A Feast for Crows

200px-AFeastForCrowsWie immer bei meinen Game of Thrones Posts warne ich vor dem Lesen vor Spoilern! Wer sich das LesevergnĂŒgen nicht verderben will, sollte hier lieber weggucken und einen anderen Post anklicken – ansonsten gilt hier: Weiterlesen auf eigene Gefahr 😉 A Feast for Crows ist das vierte Buch von George R.R. Martins fulminanter Game of Thrones Reihe. Der Band setzt natĂŒrlich genau dort ein, wo der vorherige aufgehört hat. Da Martin beim Schreiben aber gemerkt hat, dass das Buch zu dick werden drohte, entschied er sich dafĂŒr die Geschichte nicht chronologisch zu trennen sondern nach Personen. Daher begleiten wir in diesem Band vor allem Cersei und Jamie Lannister. Viele der anderen Charaktere kommen erst wieder im nĂ€chsten Band, A Dance with Dragons, vor.

Die Handlung findet ĂŒberwiegen in King’s Landing statt. Dort versucht Cersei nach dem Mord an ihrem Vater im vorherigen Band, die Macht der Lanisters wieder zu stĂ€rken. Vor allem die Tyrells, die durch die Hochzeit von Maergery und Tommen auf dem aufsteigenden Ast sind, sind Cersei ein Dorn im Auge, Sie lĂ€sst nichts anbrennen und versucht alles, um die Familie zu diskreditieren und Tommen vor dem Einfluss der Tyrells zu schĂŒtzen. Dabei geht Cersei wie gewohnt ĂŒber Leichen – verscherzt es sich aber auch mit ihrem Onkel Kevan und selbst ihren Zwillingsbruder Jaime stĂ¶ĂŸt sie von sich. Gleichzeitig versucht Cersei die Staatsschulden zu senken, indem sie einen Handel mit der neu formierten religiösen Bruderschaft, den „Sparrows“, eingeht und diesen erlaubt, sich zu bewaffnen.

WĂ€hrenddessen durchzieht Brienne of Tarth ganz Westeros auf der Suche nach Sansa Stark. Sie versucht immer noch ihren Eid einzuhalten und das MĂ€dchen vor ihren Verfolgern zu retten. Doch jede Spur endet im nichts und Brienne stolpert dabei von einer Gefahrensituation in die nĂ€chste. Denn was Brienne nicht weiß, ist, dass Sansa verkleidet als Petyr Bealish‘ Tochter Alayne in der Festung „the Eyrie“ ein vorĂŒbergehendes zu hause gefunden hat. Und auch Arya hat eine neue IdentitĂ€t angenommen. Sie dient dem „many-faced god“ als Cat und versucht Informationen in Braavos zu sammeln.

Neu hinzu kommen in diesem Band die Martells und ihre Sand Snakes in Dorne. Nachdem Oberyn Martell im letzten Band getötet wurde, dĂŒrsten seine Töchter nach Rache. Und auch Arianne, die Tochter von König Doran Martell, plottet gegen ihren Vater, der ihr Geburtsrecht auf den Thron scheinbar nicht anerkennen will. Ähnliches passiert auf den Iron Islands. Dort kĂ€mpft Asha Greyjoy nach dem Tod ihres Vaters ebenfalls um seinen Thron und ihr Recht als letzte Erbin. Und last but not least begleiten wir Samwell Tarly und Gilly auf ihrem Weg von der Mauer nach Oldtown. Dort soll Sam als Maester ausgebildet werden. Aber auch diese beiden mĂŒssen einige Hindernisse ĂŒberwinden, bis sie ihr Ziel erreichen…

Nach den aufregenden Ereignissen im dritten Band mit der Red Wedding ist es natĂŒrlich schwer die Handlung zu toppen. So ist es kein Wunder, dass in diesem Teil der Reihe eher Wunden geleckt  als Kriege gefĂŒhrt werden. Es wird hinterrĂŒcks geplottet und geplant, intregiert und verhandelt. Dementsprechend tritt die Storyline aber leider auch etwas auf der Stelle. Martin schreibt zwar immer noch toll und zieht einen sofort in die Welt von Westeros mit hinein, sodass man sich selbst fast vorkommt als wĂŒrde man am Hof von King’s Landing stehen. Aber ansonsten passiert leider nicht wirklich viel. Das merkt man besonders an der Plotline von Brienne, die auf einer schier endlos scheinenden Suche nach Sansa ist, von der wir Leser doch schon lĂ€ngst wissen, das sie aussichtslos ist. Und dabei gibt es immer wieder RĂŒckblicke in die Vergangenheit von Brienne, die erklĂ€ren, wie sie zu der geworden ist, die sie heute ist. Sicher sehr spannend… aber nach dem gefĂŒhlt zehnten Flashback war es mir dann doch etwas viel.

Und natĂŒrlich fehlen die großen Favoriten in der Geschichte total: Kein Jon Snow, kein Tyrion, keine Daenerys – von denen man natĂŒrlich unheimlich gerne wissen will, wie es ihnen ergeht. Besonders natĂŒrlich Tyrion, der ja gerade erst seinen Vater ermordet hat und auf der Flucht ist. Auch mein absoluter Liebling Arya kam fĂŒr meinen Geschmack leider viel zu kurz! Zu ihrem Schicksal hĂ€tte ich mir gerne so viel mehr erhofft! Bleibt zu hoffen, dass der nĂ€chste Teil etwas noch etwas mehr dazu beitrĂ€gt. Denn natĂŒrlich hat Martin einen nach Band vier soweit, dass man ihm auch ein etwas schwĂ€cheres Buch verzeiht, weil man unbedingt wissen möchte, wie die Handlung denn nun weitergeht.

FĂŒr alle, die die Serie auch gucken: Bei diesem Band merkt man dann doch, wie sehr sich Serie und Buch anfangen zu unterscheiden. Briennes Geschichte wird fĂŒr das Fernsehen ganz anders aufbereitet und auch Sansas Schicksal ist im der fĂŒnften Staffel ganz anders dargestellt. In diesem Buch ist nichts von einer Verbindung mit dem Sohn von Roose Bolton zu hören. Ich bin gespannt, wie sich diese Unterschiede auf den weiteren Fortgang von Buch und Serie auswirken werden.
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